Ballett von Ricardo Fernando
Stets aufs Neue bewundern wir die Wiederkehr des Grüns im Frühjahr, genießen die langen, warmen Tage des Sommers, erfreuen uns an der Farbenpracht des Herbstes und suchen im Winter Schutz vor Schnee und Kälte. Dieser stete Wandel, der gleichzeitig Beständigkeit und Vergänglichkeit bedeutet, inspiriert seit jeher das künstlerische Schaffen des Menschen. Eines der bekanntesten Beispiele sind die vier Violinkonzerte aus Antonio Vivaldis op. 8, bekannt unter dem Titel „Die vier Jahreszeiten“. Diese musikalischen Gemälde, die sowohl Naturidylle als auch entfesselte Kräfte der Natur veranschaulichen, inspirieren Ricardo Fernando zu einer Choreografie, die die Magie der Naturphänomene eindrucksvoll und bildgewaltig in Szene setzt.
Dabei kombiniert er Vivaldis Violinkonzerte mit dem zweiten Violinkonzert von Philip Glass, das den Beinamen „The American Four Seasons“ trägt. Nicht minder eindrucksvoll und eingängig als Vivaldi, beschreibt Glass in seiner Komposition doch eine ganz andere Welt. Das 2009 uraufgeführte Werk besitzt zum Beispiel keine programmatischen Zuschreibungen zu den Jahreszeiten, wie wir sie bei Vivaldi finden. Das eröffnet der Choreografie die Möglichkeit, sich teilweise von der unmittelbaren Naturbebilderung zu lösen und sich gleichermaßen den symbolischen Bedeutungen der vier Jahreszeiten zuzuwenden. So wird Ricardo Fernando auch die Aspekte der vier Lebensalter und den im Mikro- wie auch Makrokosmos beobachtbaren Kreislauf des Lebens in seine Choreografie einfließen lassen. Auf der Bühne wird sich ein poetisches Spiel der Mächte der Natur entfalten, die der Mensch lediglich manchmal zu bändigen weiß, um dann in ihrem Angesicht doch nur wieder seine eigene Bedeutungslosigkeit zu erfahren.
Eine Veranstaltung des Staatstheaters Augsburg.
Weitere Vorstellungen: 9.1. & 10.2.
Tickets & Info: www.staatstheater-augsburg.de
Staatstheater Augsburg (martini-Park)
Provinostr. 52
86153 Augsburg